Projekte (Univ. Göttingen)
DFG-Projekt "Die Hymnen in der koptischen Liturgie des Weißen Klosters in Oberägypten" (01.07.2016-30.06.2019)
Atanassova, Diliana, Dr. |
http://www.uni-goettingen.de/d... |
Digitale Edition des koptisch-sahidischen Alten Testaments (Akademievorhaben ab 1.1.2015)
Prof. Dr. Heike Behlmer, Dr. Frank Feder |
Die Göttinger Koptologie nimmt ab dem 1.1.2015 in enger Zusammenarbeit mit einer ganzen Reihe von Wissenschaftlern und Forschungsvorhaben aus dem In- und Ausland die Arbeit am koptisch-sahidischen Alten Testament wieder auf, einem der größten Übersetzungsprojekte der Spätantike und der Grundlage fast der gesamten in koptischer Sprache, der letzten Sprachstufe des Altägyptischen, überlieferten Literatur. Diese Literatur ist zu großen Teilen die literarische Hinterlassenschaft der ägyptischen Kirche, einer der ältesten und bedeutendsten Kirchen der Christenheit, die ihre Ursprünge auf die Mission des Evangelisten Markus in Alexandria zurückführt. Heute hat die koptisch-orthodoxe Kirche, die nach der Kirchenspaltung im Gefolge des Konzils von Chalcedon (451) aus ihr hervorging, ihr Zentrum in Kairo. Ihr steht der 118. Patriarch auf dem Stuhl des Hl. Markus, Papst Tawadros II., vor. Leider gibt es bis heute keine Gesamtedition des koptischen Alten Testaments in der sahidischen Sprachform des Koptischen, der dominanten Sprachform des 1. Jtsd. n. Chr. Dies hat wissenschaftshistorische Gründe, vor allem die Zerstreuung der Handschriften wichtiger Klosterbibliotheken Ägyptens seit dem ausgehenden Mittelalter und das wenig ausgeprägte Interesse früherer Forschergenerationen an der koptischen Literatur. Ein Projekt, das sich ab dem Ende der 90er Jahre des 20. Jh. an der Universität Halle-Wittenberg diesem Desiderat der Forschung widmete (Walter Beltz, Frank Feder, Jürgen Horn, Peter Nagel), konnte leider nicht vollendet werden. Die gesamten Materialien dieses Projektes (z.B. Photos, Kollationshefte) sind dem neuen Editionsvorhaben vom Seminar Christlicher Orient und Byzanz in Halle freundlicherweise zur Digitalisierung in Göttingen überlassen worden. Das Vorhaben wird eine große Lücke in der Erforschung des christlichen Ägypten und in den biblischen Wissenschaften schließen: neue Erkenntnisse zu dieser bedeutenden Texttradition der christlichen Bibel, der Hauptquelle für die koptische Sprache und Grundlage fast der gesamten koptischen Literatur, der eindrucksvollen Übersetzungsleistung noch wenig erforschter multilingualer Milieus des spätantiken Ägypten und nicht zuletzt der Grundlage einer bedeutenden Kultur und Kirche mit 2000jähriger Tradition und ungewisser Zukunft blieben ohne die Edition des koptischen Alten Testaments ohne sicheres Fundament. Die neue Gesamtedition ist von Grund auf digital angelegt und wird damit die Fortschritte der Digital Humanities für die Erforschung der koptischen Bibel nutzbar machen. Am Ende wird eine elektronische Edition vorliegen, die nicht nur für den Benutzer interaktiv und leicht zugänglich angeboten wird, sondern auch alle Bestandteile (Handschriftenbeschreibung, Digitalisate, Transkriptionen, Kollationen, Textausgabe und Übersetzung, sowie Elemente der Virtuellen Editions- und Forschungsumgebung) durch entsprechende Schnittstellen und Metadaten weiteren Forschungsvorhaben zur Verfügung stellen kann. Bereits durchgeführte Vorarbeiten umfassen unter anderem: Internationale Tagung Digitale Edition des koptisch-sahidischen Septuaginta: Fragestellungen und Herausforderungen (April 2013). Bei dieser dank der großzügigen Gastfreundschaft S. E. Bischof Damians im koptischen Kloster Höxter-Brenkhausen durchgeführten Konferenz zogen Wissenschaftler aus dem In- und Ausland in Anwesenheit von Peter Nagel, dem Doyen der koptologischen Bibelforschung, dem die Veranstaltung gewidmet war, eine Bilanz der bisherigen Forschungen zum koptischen Alten Testament und zeigten Zukunftsperspektiven auf. Die Beiträge werden in den Halleschen Beiträgen zur Orientwissenschaft erscheinen (hrsg. von Heike Behlmer, Frank Feder und Ute Pietruschka). Lehrveranstaltungen zu "Digital Coptic" Im Sommersemester 2013 und im Wintersemester 2013/2014 leitete Juan Garcés zwei Workshops für Studierende zur Digitalisierung koptischer (Bibel)texte. Der Fokus im ersten Workshop lag auf der Kodierung von koptischen Texten in TEI / XML, im zweiten auf korpuslinguistischen Fragestellungen und digitalen Werkzeugen (z.B. Konkordanzprogrammen). Kompakte Liste der Bezeugungen der koptischen Bibel (Karlheinz Schüssler). Die digitalisierte Liste wird dem Wunsch unseres Ende 2013 unerwartet verstorbenen Kollegen, Förderers und Kooperationspartners Karlheinz Schüssler folgend demnächst auf der Seminarwebseite abzurufen sein. Sommerschule zur koptischen Bibel Für 2015 ist eine Sommerschule zur koptischen Bibel in Göttingen geplant (als Dozenten haben zugesagt: Nathalie Bosson, Frank Feder, Alin Suciu). |
https://adw-goe.de/forschung/f... |
Zur Archäologie des Wandels religiöser Landschaften: Die Kulttopographie des Raumes von Achmim vom Beginn der Spätantike bis zum Ende des ersten Jahrtausends. (Dilthey-Fellowship der VolkswagenStiftung und Fritz-Thyssen-Stiftung)
Rafed El-Sayed |
http://min-panos.uni-goettinge... |
Neuedition und -interpretation der sog. Bentreschstele (Louvre C 284)
Ansprechpartner: apl. Prof. Dr. Heike Sternberg-el Hotabi, Orell Witthuhn, M.A. |
Die ca. 2,20 m hohe Bentresch-Stele, die in einem heute zerstörten Tempel gefunden wurde, ist ein äußerst komplexes pseudo-historisches Literaturwerk der ägyptischen Spätzeit. In dem laufenden Projekt wird der Text analysiert und eine neue Datierung vorgeschlagen. Der Text wird zudem gattungsgeschichtlich neu zugeordnet und es wird eine religionsphänomenologische und kulturhistorische Verortung vorgenommen. Eine Publikation - mit fortgeschrittenen Studierenden als Mitautoren - ist in Arbeit, ebenso wie eine internationale Tagung mit Beiträgen der Studierenden. |
Metaphern in der ägyptischen Sprache der Ramessidenzeit
JProf. Dr. Camilla Di Biase-Dyson |
Das Projekt beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Metaphern in altägyptischen Texten anhand von literaturwissenschaftlichen und sprachwissenschaftlichen Methoden untersuchen lassen. Um diese figurativen Elemente des Textes qualitativ zu untersuchen, werden sowohl die "Metaphor Identification Procedure VU University" (MIPVU) von Gerard Steen et al. als auch die diskursorientierte Metaphernanalyse von Elena Semino angewendet. Mit einer Anschubförderung der Lindemann-Stiftung und in Kooperation mit dem GCDH ist ein Antrag auf Förderung durch die DFG in Vorbereitung. |
Konstruktionen von Tradition und Devianz. Untersuchungen zur Auseinandersetzung mit der sog. "Amarna-Religion".
Janne Arp-Neumann |
Im 14. Jh. v. Chr. bestieg der vierte König des Namens Amenhotep als rechtmäßiger Erbe in der auf den Kult des Gottes Amun ausgerichteten Stadt Theben den ägyptischen Thron. Wenige Jahre nach Regierungsantritt änderte er seinen Namen in „Echnaton“ und gründete mit Achetaton (heute Amarna genannt) eine neue Residenzstadt, in der fortan der Gott Aton verehrt wurde. Andere Götter wurden in den monumentalen Bauten von Achetaton nicht gezeigt, genannt oder anderweitig berücksichtigt. Nun ist es allerdings in erster Linie die ägyptologische Wissenschaft, die von „Religionen“ (der von Amarna neben der „traditionellen“) spricht, und sie ist es, die Religionsgeschichte Ägyptens schreiben und dabei insbesondere die Veränderungen und Entwicklungen betrachten und auswerten möchte. Daher ist es eine erste Aufgabenstellung dieses Vorhabens, die Auseinandersetzung der ägyptologischen Forschung mit der „Amarna-Religion“ im Verhältnis zur Auffassung von traditioneller ägyptischer Religion zu verfolgen. Die Untersuchung beginnt mit der Arbeit von Christoph Meiners, „Zur Religion der ältesten Völker, insbesondere der Egyptier“ (Göttingen, 1775), und verfolgt die Entwicklung der Darstellung und Beschreibung von Ägyptischer Religion bis zur wissenschaftlichen Entdeckung Amarnas. Anhand der entsprechenden Publikationen aus dem daran anschließenden Zeitraum wird die Formierung des Phänomens „Amarna-Religion“ untersucht. Dabei stehen insbesondere die Auswirkungen auf die Darstellungen von Ägyptischer Religion bzw. die Wechselwirkungen zwischen den Auffassungen von traditioneller und exzeptioneller ägyptischer Religion im Vordergrund. Das Projekt widmet sich damit insgesamt der Rolle der sog. „Amarna-Religion“ für die ägyptische Religionsgeschichte und für die ägyptologische Religionsgeschichtsschreibung in Form einer forschungsgeschichtlichen sowie archäologischen Analyse. Zu diesem Zweck wird die Entwicklung des Schreibens über die ägyptische Religion (mit Fokus auf die Frage nach Tradition, Devianz und Bruch) im Zeitraum zwischen dem 18. und frühen 20. Jahrhundert aufgearbeitet, indem der Stand der Quellen mit den Argumentationen und Hypothesenbildungen verglichen wird. Die archäologische Analyse betrifft die Primärquellen, die im Rahmen der forschungsgeschichtlichen Analyse als Gegenstand der Argumentationen und Interpretationen festgestellt werden können. Es wird eine umfassende Übersicht erstellt und die Denkmäler werden hinsichtlich ihrer historischen Aussagekraft untersucht. Insbesondere die bislang als Amarnabeschädigungen und Ramessidenreparaturen gedeuteten Beispiele werden nicht nur gesammelt, sondern vor allem umfassend verglichen und überprüft. |
Koptische Zentren mönchischen Lebens in Deutschland
Ansprechpartner: Prof. Dr. Heike Behlmer, Orell Witthuhn, M.A. |
Dieses im Wintersemester 2013/14 im Rahmen des FoLL-Programms geförderte Projekt untersucht die Anpassung einer der wichtigsten religionsgeschichtlichen Phänomene des frühen Christentums, des ägyptischen Möchstums, an die Lebensumstände der Diaspora in Deutschland und Australien. Als praktisches Ergebnis des Projektes wird von B.A.-Studierenden und betreuenden Doktoranden eine Informationsbroschüre zum koptisch-orthodoxen Kloster Höxter-Brenkhausen geplant, erstellt und redaktionell bearbeitet werden. |
http://www.uni-goettingen.de/d... |
Toten- und Götterfiguren im Tal der Könige. Zum Dekorations- und Ausstattungsprogramm ausgesuchter Grabanlagen einer Elitenekropole im Neuen Reich
Dr. des. Konstantin Lakomy |
Toten- und Götterfiguren aus dem Tal der Könige befinden sich weltweit verstreut in den bedeutenden Museen und (Privat-) Sammlungen. Im Rahmen des Forschungsprojektes soll die archäologische, kunsthistorische und vor allem religionsgeschichtliche Auswertung dieser in der Ägyptologie vernachlässigten Objektgattungen im Mittelpunkt stehen. |
Digitalisierung von Archivalien aus den Beständen des Seminars
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Heike Behlmer |
Das Seminar besitzt eine kleine, aber forschungsgeschichtlich bedeutende Sammlung von Archivalien (v.a. Korrespondenz und Vorlesungsskripte) aus den Amtszeiten der Professoren Kurt Sethe (1900 - 1923) und Hermann Kees (1923 - 1949). In dem von der EU geförderten Projekt (Mitarbeiter Waldemar Wolze, M.A.) werden diese Archivalien digitalisiert und ihre Metadaten öffentlich zugänglich gemacht. Gleichzeitig wird eine virtuelle Ausstellung zur Seminargeschichte konzipiert und erstellt. |
Edition und Analyse der ägyptologischen und orientalistischen Korrespondenz Paul de Lagardes (1869-1891)
Ansprechpartner: Prof. Dr. Heike Behlmer, Orell Witthuhn, M.A., Dr. Thomas Gertzen |
Der wissenschaftliche Nachlass des außerhalb seines Fachgebiets vor allem durch seine zivilationskritischen politischen Schriften bekannten Orientalisten Paul de Lagarde (1827-1891) soll in Zusammenarbeit mit der NSUB, dem CORO und dem GCDH in mehreren Stufen ausgearbeitet werden. Zu Beginn ist ist die Bearbeitung der ägyptologisch-koptologischen Korrespondenz geplant, die in ein Verbundprojekt münden soll. |